Lichtblick?Nein..
Der Totentanz Der Türmer, der schaut zu Mitten der Nacht Das reckt nun, es will sich ergetzen sogleich, Nun hebt sich der Schenkel, nun wackelt das Bein, Getan wie gedacht! und er flüchtet sich schnell Das Hemd muss er haben, da rastet er nicht, Der Türmer erbleichet, der Türmer erbebt,
Hinab auf die Gräber in Lage;
Der Mond, der hat alles ins Helle gebracht;
Der Kirchhof, er liegt wie am Tage.
Da regt sich ein Grab und ein anderes dann:
Sie kommen hervor, ein Weib da, ein Mann,
In weissen und schleppenden Hemden.
Die Knöchel zur Runde, zum Kranze,
So arm und so jung, und so alt und so reich;
Doch hindern die Schleppen am Tanze.
Und weil hier die Scham nun nicht weiter gebeut,
Sie schütteln sich alle, da liegen zerstreut
Die Hemdelein über den Hügeln.
Gebärden da gibt es vertrackte;
Dann klippert's und klappert's mitunter hinein,
Als schlüg' man die Hölzlein zum Takte.
Das kommt nun dem Türmer so lächerlich vor;
Da raunt ihm der Schalk, der Versucher, ins Ohr:
Geh! hole dir einen der Laken.
Nun hinter geheiligte Türen.
Der Mond, und noch immer er scheinet so hell
Zum Tanz, den sie schauderlich führen.
Doch endlich verlieret sich dieser und der,
Schleicht eins nach dem andern gekleidet einher,
Und, husch, ist es unter dem Rasen. Nur einer, der trippelt und stolpert zuletzt
Und tappet und grapst an den Grüften;
Doch hat kein Geselle so schwer ihn verletzt,
Er wittert das Tuch in den Lüften.
Er rüttelt die Turmtür, sie schlägt ihn zurück,
Geziert und gesegnet, dem Türmer zum Glück,
Sie blinkt von metallenen Kreuzen.
Da gilt auch kein langes Besinnen,
Den gotischen Zierat ergreift nun der Wicht
Und klettert von Zinne zu Zinnen.
Nun ist's um den armen, den Türmer getan!
Es ruckt sich von Schnörkel zu Schnörkel hinan,
Langbeinigen Spinnen vergleichbar.
Gern gäb er ihn wieder, den Laken.
Da häkelt - jetzt hat er am längsten gelebt -
Den Zipfel ein eiserner Zacken.
Schon trübet der Mond sich verschwindenden Scheins,
Die Glocke, sie donnert ein mächtiges Eins,
Und unten zerschellt das Gerippe.
O du, die wie der Todesstreich Gekommen ist, in meinem Sinn So wie der Spieler seiner Sucht, |
Den raschen Dolch hab ich beschworen, Ach! Gift und Dolch mich nur verlachen, Du Tor! - wenn dich von diesen Schrecken |
Ich verwische
Uralte Spuren für dich
Im Eis meiner Tränen.
Der Mond staubt
Wie mein letzter Sommer,
Ich stehe im Dunkel
Zeitloser Meere,
Uralte Worte höre ich nicht.
Du flüsterst aus den Tiefen herauf,
Singst von Wein
Und weißer Milch,
Mein Atem stielt sich davon,
Wenn mein letzter Sommer
In den Straßen verstaubt.